Gut eingespielter Rock N Roll von den „alten Hasen“ aus Gesmold: Varicose Vein bringen das B22 zum Kochen.

Samstagabend, 20 Uhr, B22 in Melle Buer. Die sechs Musiker, die sich „Varicose Vein“ nennen, sind wieder startklar. Jörg Wiesner am Bass, Bernd Witnik am Gesang, Carsten Heilmann am Schlagzeug, Martin Brandt am Keyboard, Michael Spieß und Uwe Rieck an den Gitarren. Links steht der Marshall Stack bereit, rechts der Peavey Amp, da weiß man gleich, was auf einen zukommt. Und genau deshalb geht man zu einem Konzert von VV. Handgemachte Musik ohne Allüren, kein Schnickschnack, einfach ehrlicher Rock von einer Band, bei der der Spaß im Vordergrund steht. Und das springt auf jeden Fall auf das Publikum über. Man merkt, die finden das geil, was sie machen, und es ist ihnen auch ziemlich egal, ob das Publikum die Stücke kennt oder gar mag. Und eigentlich ist das dann auch egal, weil die Männer die Stücke immer mit Vollgas und Überzeugung rüberbringen. Das mag an den 3 Gitarren liegen, die dem Publikum auch schon mal um die Ohren gehauen werden, oder an der hervorragenden Stückauswahl der Band. Auf jeden Fall hatten alle ihren Spaß an diesem Abend. Die sauber gelackten Jungs aus den Retorten-„Talent“-Shows unzähliger Pay-TV-Sender kann man getrost links liegen lassen. Da gehe ich lieber zu dieser Band, die wenigstens authentisch ist. Keine Spur von Auto-Tune (und das hatten sie auch nicht nötig, schön sauber gesungen, die Jungs. Und bis auf den Schlagzeuger hat jeder seinen Part gesungen), keine Showeinlagen (bis auf das Status Quo ähnliche hin und her wippen mit der Gitarre bei einigen Stücken) und keine 3-stelligen Eintrittspreise wie bei manch anderer Band in dieser Altersklasse. Aber genau so muss es sein. Wie wollen wir wieder eine lebendige Musikszene etablieren, wenn die Veranstaltungen nicht für jeden erschwinglich sind? Hier spielen Vereine wie Buer-Kultur eine wichtige und großartige Rolle.

Ich kann es nur empfehlen. Unterstützt lokale Bands und Clubs. Talentshows waren gestern, MTV spielt keine Musik mehr und die Mini-Playback-Shows der sogenannten Party-Schlager-Szene kann man sich sparen. Bands wie Varicose Vein, Under Construction, Back to the Roots haben schon immer für die geilsten Partys gesorgt. Ja, das sind keine schillernden „Promis“, sondern hart arbeitende Normalos von der Sparkasse nebenan, aber genau das macht den Reiz aus. Mit denen kann man hinterher noch ein Bier trinken, mit Helene Fischer wahrscheinlich nicht. …..

Ich habe einen kleinen Zusammenschnitt gemacht. Gibt es auf YouTube. Da ich auch Musiker, Blogger und Podcaster bin, wäre es super nett, wenn ihr meinen Kanal dort abonnieren würdet. Vielen Dank im Voraus.


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